Warum ein Maulkorb? Und wofür wird er benötigt?

09.11.2024
In unserer Gesellschaft haben Maulkörbe leider kein gutes Image. Viele Leute verbinden einen Korb am Hund pauschal mit Aggression und empfinden sie als unschön und bedrohlich. Dabei gibt es viel mehr als nur schwarz und weiß! Es kann verschiedene Gründe weit über das: " Der Hund ist unberechenbar ,hochgradig Aggressiv und beißt ohne Maulkorb wild um sich", wenn ein Vierbeiner einen Korb trägt: 

Tierarzt

Leider kommt es vor, dass unsere Hunde krank werden. Ein Besuch beim Tierarzt bedeutet oft extreme Angst und Stress, besonders wenn starke Schmerzen im Spiel sind. Der Hund fühlt sich ohnehin schon unwohl, hat Schmerzen und befindet sich plötzlich in einer Ausnahmesituation, aus der er nicht entkommen kann. Wenn der Hund keinen Rückzugsort hat, obwohl er versucht, der Situation zu entkommen, kann es durchaus passieren, dass er zu beißen versucht. Daher gilt: Sicherheit zuerst – für alle Beteiligten. Ein Hundebiss ist schmerzhaft und kann erhebliche Verletzungen verursachen. Auch dem Hund selbst ist nicht geholfen, wenn er eine negative Beißerfahrung macht.

Gesetzliche Auflagen/ Vorgaben- öffentliche Verkehrsmittel und Urlaub

 Je nachdem, in welcher Provinz man lebt oder welches Land man bereisen möchte, kann es eine generelle Maulkorbpflicht in der Öffentlichkeit geben. Diese Pflicht kann sich entweder auf die Hunderasse oder das Gewicht des Hundes beziehen. Es wäre schade, schöne Orte meiden zu müssen, nur weil der Hund nicht an das Tragen eines Maulkorbs gewöhnt ist. Ein Maulkorb bietet die Möglichkeit, gemeinsam Abenteuer zu erleben und neue Erfahrungen zu sammeln, anstatt zuhause auf der Couch zu bleiben. Auch in öffentlichen Verkehrsmitteln, wie Bussen und Bahnen, ist das Tragen eines Maulkorbs oft vorgeschrieben. Hier dient der Maulkorb nicht nur dem Schutz anderer Fahrgäste, sondern sorgt auch für ein entspanntes Miteinander. Besonders bei Reisen und im Urlaub kann ein Maulkorb dazu beitragen, stressige Situationen zu vermeiden und sicherzustellen, dass der Hund problemlos mitgenommen werden kann. Das Antrainieren eines Maulkorbs als Vorbereitung für solche Situationen kann viel Stress ersparen und fördert die Flexibilität bei gemeinsamen Unternehmungen. So wird der Hund in verschiedenen Umgebungen souverän und sicher geführt, während gleichzeitig gesetzliche Anforderungen eingehalten werden.

Giftköder- und Fressschutz  

Leider gibt es Menschen, die es nicht gut mit unseren Hunden meinen. Immer häufiger werden gezielt Giftköder ausgelegt, um Hunden zu schaden. Dieses Thema liegt uns besonders am Herzen, da wir selbst einen Hund durch eine Vergiftung verloren haben. Egal wie gut trainiert ein Hund ist, die perfiden Tricks solcher Unmenschen – die die verlockendsten Leckerbissen präparieren und mit Gift versehen – bringen selbst den besterzogenen Hund in Versuchung. Zusätzlich gibt es Hunde, die wir liebevoll "Staubsauger" nennen, weil sie scheinbar alles fressen und zerstören, was ihnen vor die Schnauze kommt. Dieses Verhalten ist ebenfalls extrem gefährlich und führt nicht selten zu Notoperationen, da Fremdkörper entfernt werden müssen. Natürlich ist Training wichtig, um dieses Verhalten langfristig abzustellen. Doch während man daran arbeitet, ist ein Maulkorb ein wertvolles Hilfsmittel, um die Sicherheit des Hundes zu gewährleisten.


Unverträglichkeiten unter Artgenossen 

Unverträglichkeiten unter Artgenossen Viele Hunde entwickeln Abneigungen gegenüber ihren Artgenossen, sei es durch schlechte Erfahrungen, genetische Veranlagungen oder mangelnde soziale Fähigkeiten. In solchen Fällen ist ein Maulkorb eine gute Möglichkeit, den Hund wieder an den Umgang mit anderen Hunden zu gewöhnen und dabei sicherzustellen, dass niemand zu Schaden kommt. Unsere beiden Hunde vertragen sich im Duo nur bedingt, aber dank des Maulkorbs ist in bestimmten Situationen trotzdem Freilauf und kontrollierter Kontakt zu anderen Hunden im Training möglich. Ein zufällig herankommender "Tutnix" kann so keinen Beißvorfall auslösen. Der Maulkorb hat sich für uns bereits mehrfach bewährt, indem er unachtsame Halter geschützt und mehrere Hundeleben gerettet hat. Zum Beispiel trafen unsere Hunde mit Maulkorb statt die Kehle nur das Fell eines anderen Hundes, der uns bedrängte, während ich kurz telefonierte und unaufmerksam war. Solche Situationen können jederzeit vorkommen – sowohl bei uns als auch bei anderen. Mit Maulkorb bleibt man dennoch auf der sicheren Seite!

Training

Ja, es gibt Hunde, die gefährlich sein können und Menschen beißen oder es zumindest versuchen könnten – aus den unterschiedlichsten Gründen. Unsicherheit, Schmerz oder Verhaltensauffälligkeiten aufgrund der Vorgeschichte sind mögliche Auslöser. Was passieren kann, wenn ein Hund es ernst meint, sehen wir leider immer wieder in den Medien, manchmal sogar mit tödlichem Ausgang. Schwierige Hunde benötigen daher in vielen Fällen dringend einen Maulkorb, um Trainer, Halter, Passanten oder die Familie zu schützen, während an dem spezifischen Problem gearbeitet wird. Der Maulkorb ermöglicht es, dem Hund überhaupt eine Chance auf Rehabilitation zu geben. Wer seinen Hund und andere mit einem Maulkorb schützt, zeigt Verantwortungsbewusstsein!